Das kommt darauf an. Wie mit allem Werkzeug muss ich mir klar sein für welchen Zweck ich es einsetzen will und welche Probleme ich angehen möchte. Grundsätzlich würde ich mir aber zwei Fragen stellen.
Zum einen, wie Planbar das Ganze ist.
Wenn ich Scrum verwenden möchte, dann sollte ich auch soweit sicher Planen können, dass man sicherstellen kann, dass möglichst wenig (am besten) neues während des Sprints aufkommt, dass sofort umgesetzt werden muss. Wenn es hier eine hohe Dynamik bei den Anforderungen gibt, kann Kanban geeigneter sein.
Andererseits kann Scrum hier auch zur 'Erziehung' der Stakeholder genutzt werden. Dann muss man es nur aushalten können, wenn ich einem Stakeholder sage: "Nein, dass können wir frühestens im nächsten Sprint beginnen."
Zum anderen, hängt es auch davon ab, worauf man achten möchte.
Möchte man einen planbaren, geschützten Rahmen schaffen? Einen Rahmen in dem ein Team ein Commitment abgibt, in einem festgelegten Zeitraum, eine definierte Menge an Aufgaben zu schaffen? Bei welchem dann alle darauf achten, dass diese Commitment eingehalten werden kann. Dann kann Scrum Hilfreich sein.
Will man sich eher die Prozesse, insbesondere die Wertschöpfungskette, anschauen und optimieren, dann kann hier Kanban helfen. Dann muss ich aber auch arbeit in das erstellen des Boards stecken. Denn dann hilft es nicht, dass man die klassischen drei Spalten 'ToDo', 'In Progress' und 'Done' hat.