Wie ist Eure Meinung? Was gibt es aus Eurer Sicht dazu zu sagen?
Laut Scrum Guide "bietet dem Scrum-Team die Gelegenheit, sich selbst zu überprüfen und einen Verbesserungsplan für den kommenden Sprint zu erstellen". Es ist also ein Event des Scrum-Teams. Das Management gehört laut Definition nicht zum Scrum Team und ist deswegen standardmäßig nicht in der Retrospektive dabei. Ich sehe oft, dass Teams das so verstehen, dass Manager oder andere Personen (zB Mitglieder von anderen Teams) bei der Retrospektive nicht erlaubt sind. Viele sind vorsichtig Führungskräfte einzuladen, weil diese viel reden, zu laut oder manipulierend sind.
Aus meiner Sicht gibt es in einer guten Organisation keine Meetings wo die Führungskräfte nicht erlaubt sind. Manager müssen lernen wie sie sich in solche Situationen verhalten müssen, damit sie die Dynamik der Meetings nicht zerstören oder zu sehr beeinflussen. Die Teammitglieder müssen lernen vor den Chefs offen zu reden. Und, vielleicht am wichtigsten, der Scrum Master muss lernen die Meetings so vorzubereiten, zu gestalten und zu moderieren, dass sich alle Teilnehmer sicher fühlen und bereit sind konstruktiv und offen zu sprechen.
Wenn ein Team, ein Scrum Master oder die Führungskraft noch nicht so weit ist, dass ein offenes Gespräch möglich oder produktiv ist, dann kann es notwendig sein eine Retrospektive (oder ein Teil davon) ohne die Führungskraft zu führen. Allerdings muss es jedem klar sein, dass es eine Dysfunktion ist, an der alle Beteiligten ständig und mit hoher Priorität arbeiten müssen, damit sie möglichst schnell gelöst wird.