Das ist eine gute Frage die nicht so einfach zu beantworten ist. Für mich sind OKRs ein Werkzeug, damit eine ganze Organisation wendig bleibt und in der Lage ist mit gebündelten Kräften, gemeinsam, in eine Richtung zu gehen. Damit das klappt, werden Ziele (Objectives) definiert, gemeinsam überprüft und hinterfragt. Jede Einheit, jeder Mitarbeiter überlegt sich wie sein/ihr Beitrag sein wird damit die Organisation diese Ziele erreicht.
Die Ziele können sehr unterschiedlich sein, sie müssen aber um etwas handeln was man noch nicht hat. Im Duden steht, dass ein Ziel ein "Punkt, Ort, bis zu dem jemand kommen will, den jemand erreichen will" ist. Wenn man dorthin kommen will, dann ist man noch nicht da. Ich kann als Objective nicht etwas nehmen was ich bereits habe. Und OKRs sollen noch ambitioniert sein, also sind die Punkte die man erreichen will noch weiter weg.
OKRs sollen auch helfen sich zu fokussieren. Die Energie der Firma soll auf etwas besonderes, vielleicht auf eine große Veränderung gebündelt werden. Bei den OKRs dürfen also nicht alle Ziele (Bereiche, Themen, Aufgaben) abgedeckt werden. Fokus heißt ja, Zeit und Aufmerksamkeit auf Weniges zu lenken. Dinge, die außerhalb des gewählten Fokus liegen, sind unwichtig. Es ist ein bewusstes und konsequentes Ausblenden von Sachen die nicht im Fokus sind.
Darf eine Firma also keine Gehälter (oder Rechnungen) mehr zahlen, nur weil das nicht explizit in den OKRs steht? Nein! Das muss selbstverständlich weiterhin passieren. Es muss Menschen geben in der Firma die diese Aufgabe haben. Es geht bei den OKRs aber darum, dass alle Mitarbeiter die in irgendeiner Form, direkt oder indirekt, helfen können die Objectives der Firma zu erreichen, es tun. Und bevor man irgendwas anderes macht was für die Firma nicht überlebenswichtig ist, sollte man an den Objectives arbeiten.