Ich glaube, dass Organisationsentwicklung eher da nötig ist, wo es keine Quick-Wins gibt. QuickWins verbinde ich mit Situationen, in denen es keinen Bedarf für Veränderungen gibt, aber wenn alle einfach so weitermachen und durch eine minimale Änderung irgendwo 0,1% der Kosten eingespart werden können, dann wäre das ein Quick-Win, aber dafür braucht man keine Organisationsentwicklung.
Schwierig wird es dort, wo große Unternehmen durch ihre feste Struktur, Hierarchie, Silos mit Budgets und eigenen Zielen nicht mehr die Firmenziele erreichen, weil die Firma mehr ist also die Summe der Silos und Synergien nutzen möchte und globale Verbesserungen siloübergreifend erreichen möchte/muss.
Im 8-Stufen-Modell eines Veränderungsprozesses nach J.P. Kotter ist die erste Stufe die "Erzeugung eines Dringlichkeitsgefühls". Ist die nicht vorhanden, wirst du bei größeren Veränderungen auf Widerstände stoßen, da Organisationen darauf optimiert sind, sich nicht zu verändern (s. Larman's Law). Ohne den Kontext zu kennen würde ich allgemein sagen, dass die Personen, welche die HR Abteilung für eine Veränderung benötigt (Geschäftsführung?) ein Dringlichkeitsgefühl für eine Veränderung brauchen und diese muss nicht zwingend eine Lösung mit fertigem Kosten/Nutzen Rechnung sein, sondern ein Bedarf, dass etwas nicht so bleiben kann, wie es aktuell ist.