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Viele Wissenschaftler, Studien und Presseartikel beschäftigen sich mit dem „Wundermittel Resilienz“ und „Resilienz als Rettung“; inzwischen gibt es sogar einen Regierungsauftrag Resilienz mit der Frage, was die Regierung krisenkompetenter und die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts resilienter macht. Wie lässt sich aber Organisationale Resilienz in der Praxis aufbauen bzw. verbessern?
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1 Antwort

more_vert
Liebe Martina,

vielen Dank für deine wirklich spannende Frage, mit der sich die Forschung schon recht lange beschäftigt. Auch uns beschäftigt diese Frage. Wir haben auch Antworten:

Wir verstehen Resilienz als Kompetenz. Da Resilienz in deiner Frage die Resilienz einer Organisation meint und eine Organisation ein System ist, meinen wir damit eine systemische Kompetenz. Eine Organisation ist z. B. ein Unternehmen mit mehreren Ebenen. Ich habe immer ein Modell mit vier Ebenen vor Augen, um es zu vereinfachen: Die Mitarbeiter, die Führungskräfte, die Prozesse/ Strukturen und die Werte/ Kultur. Alle diese Ebenen bieten Chancen der Kompetenzentwicklung (also Resilienzentwicklung) an. Diese Kompetenzen wirken dann als Resilienzfaktoren im Unternehmen, um Anpassungsvorgänge leisten zu können. Beispiele für auslösende Herausforderungen (Stressoren), die die Resilienzentwicklung ermöglichen, können sein: Lieferkettenengpässe, Energielieferengpässe, mangelnde Kundenorientierung, Fachkräftemangel, hohe Fluktuation, hohe Krankheitsrate (und Burn Out), innere Kündigung von Mitarbeitenden uvm. Leider gibt es keine Garantie gemäß einer Wenn-Dann-Abfolge nach Patentrezept (wie ein bestimmtes Antibiotikum z. B. gegen ein bestimmtes Bakterium wirkt, im besten Falle). Vielmehr verläuft der Resilienzansatz nach einem Wahrscheinlichkeitsprinzip. Und das ist auch schon die gute Nachricht: Je mehr Resilienz-(kompetenzen) ein Unternehmen ausgebildet hat (wie z. B. positive Führung, klare Werte, lösungsorientiertes Mindset, Fehlerkultur und flache Hierarchiebenen) umso kompetenter wird es im Umgang mit den Stressoren (s. o.). Jede Resilienz wirkt sich zudem systemisch auf andere Resilienzfaktoren aus. Ein ganz einfaches Beispiel: Wenn ein Unternehmen seine Werte (als Grundlage für sein Handeln) nicht nur in der Schublade liegen hat, sondern diese auch kommuniziert und auch danach lebt (intern wie extern) gibt das den Mitarbeitenden und natürlich auch den Kunden Sicherheit. Sicherheit wiederum steigert die Produktivität und die Innovationskraft.

Da wollen wir hin, oder?

Manche vergleichen das Resilienzkonzept auch mit einem "Immunsystem von Unternehmen". Dafür können wir etwas tun und zwar ganz schön viel: Die Kompetenzentwicklung auf den Ebenen fördern, an denen die Organisationen den größten Bedarf hat und diesen Prozess ganzheitlich anlegen.

Konnte ich dir weiterhelfen?

Viele Grüße
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