Spielsimulation zur Retrospektive

Question

Hallo,

ich benötige eine Spielsimulation für die Retrospektive. Das Ziel dabei soll es sein, dass die Notwendigkeit und der Lernerfolg der Retrospektive erkannt wird. Es soll also daraus geschlossen werden, dass es wichtig ist eine Retro abzuhalten, um die Zusammenarbeit und somit auch das Endergebnis zu verbessern.

Leider habe ich bisher nur Spiele gefunden, die den gesamten Scrum Prozess darstellen wie beispielsweise das Ball Point Game, Snowflake Game, Papierflieger etc. Die Retrospektive in diesen Agile Games wird dann meist ganz normal abgehalten mit den typischen Feedbackfragen.

Das Spiel soll auch nicht darauf abzielen eine Retrospektive kreativer zu gestalten (z.B. Sailboat Retro), sondern eher den Nutzen und Mehrwert einer Retro spielerisch verdeutlichen.

Ich hatte überlegt zunächst mit dem Pizza Game in Kurzfassung zu starten und dann die Retro einzubringen mit Karten. Die Retro soll in den Spielflow stark übergehen und beispielsweise dadurch eingeleitet werden, dass nicht genug Pizza Stücke in der Zeit geschafft werden konnten und es nur 2 von 3 Sternen gibt (wie bei dem Computerspiel "Overcooked"). Durch spielerisch gestaltete Karten soll dann Feedback und Verbesserungsvorschläge ausgearbeitet werden, wie ein besseres Ergebnis erreicht werden kann. Jedoch bin ich mir hier bei der genauen Umsetzung der Retro unsicher.

Habt ihr hierzu Ideen oder ggf. andere Vorschläge?

Ich würde mich sehr um eine Antwort freuen und bedanke mich schon Mal vielmals im vorraus!

Beste Grüße

Céline

Answer 1

Hallo Céline,

ich hätte noch ein paar Fragen vorab:

• Wie groß ist das Team?
• Arbeitet das Team schon lange zusammen oder eher noch im "Kennenlernmodus"?
• Habt ihr schon Retros durchgeführt oder startet ihr ganz neu?
• Ist die Durchführung in Präsenz, hybrid oder remote geplant
• Ist das Team schon "Spiele erprobt" oder wäre auch ein anderes Verfahren wert in Erwägung zu ziehen?

Freue mich auf Deine Antwort

Comments

Hallo liebe Wibke,

vielen Dank für Deine Rückmeldung.

Also insgesamt besteht das Team aus ca. 15 Personen. Wir würden uns aber dann eh in Gruppen von ca. 5 Personen aufteilen.
Ich sollte vielleicht noch dazu sagen, dass es sich bei den Personen um Studenten handelt, die das Prinzip der Retrospektive erlernen sollen. Diese haben bereits ein Semester (überwiegend theoretische) Erfahrung sammeln können im agilen Projektmanagement.

Das Spiel ist am Ende des Semesters. Somit kennen sich die Studenten schon einigermaßen, aber sind jetzt nicht sehr stark vertraut. Vorerfahrungen mit Retrospektiven gibt es auch schon durch mehrere praxisnahe Simulationen. Hier wurde nur eben die Retro meist ausgelassen, da es entweder eine "Zeitverschwendung" sei oder der Verbesserungsgedanke dahinter nicht erkannt wurde.

Die Durchführung findet in Präsenz statt.

Das Team hat schon mehere agile Spiele durchgeführt wie beispielsweise die Marshmellow Challenge und das Ball Point Game.

Fällt Dir hierzu eine Methode ein oder Ergänzungen zu meinem Gedanken?

Ich bedanke mich vielmals im Vorraus!

Beste Grüße

Céline

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Hi Céline,

mir kommt eine Idee aus dem Teambuilding in den Sinn die auch hier passen könnte. Es geht darum, dass eine Gruppe eine Figur aus Legosteinen oder Bauklötzen nachbaut. Hört sich erstmal einfach an. Das spannende an der Sache ist jedoch, dass zunächst nur eine Person der Gruppe weiß, wie die Figur aussieht und diese Person das Aussehen den anderen Teammitgliedern beschreibt, damit sie die Figur nachbauen können. Wie das ganze in der Umsetzung funktioniert, kannst du hier nachlesen: https://asana.com/de/resources/team-building-games unter dem Punkt „25. Einen Blick erhaschen“.

Die Aufteilung und Zeit der Gruppen dürfen variieren, passend zu deinem Setting. Wichtig wäre es, dass so viel Zeit vorhanden ist, dass ihr zwei Durchgänge mit zwei unterschiedlichen Gebilden machen könnt und dazwischen und im Anschluss Zeit ist, sich auszutauschen. Nach dem ersten Durchgang sollen die einzelnen Gruppen besprechen, was sie schwierig fanden, ob sie die Erklärungen gut verstehen konnten, wie die Verständigung untereinander war und wie sie zurechtgekommen sind, das Gebilde aufzubauen. Anschließend soll sich jede Gruppe überlegen, was sie bei einem zweiten Durchgang anders machen könnte, damit das Gebilde schneller und der Vorlage möglichst ähnlich erstellt werden kann.

Im Anschluss an die zweite Runde kann mit allen Teams die Ergebnisse besprochen werden und ob gegenüber der ersten Runde Verbesserungen in der Kommunikation, dem Miteinander und Umsetzung/Geschwindigkeit festgestellt wurden.
Und natürlich darf das Team gefeiert werden, welches als erstes möglichst gleich das Original nachgebaut hat. Wann dieser Zeitpunkt gekommen ist, kann durch das Team selbst entschieden werden („Wir meinen, wir sind fertig- Ausruf“).

Infos zur Durchführung:
- Es sollte ein großer Raum vorhanden sein, in dem jedes Team einen eigenen Bereich hat, um das Gebilde nachzustellen
- Sollte kein weiterer Raum vorhanden sein, wo das nachzubauende Gebilde aufgebaut werden kann, kann auch in dem selben Raum hinter einer Stellwand oder Kiste das Gebilde platziert werden.
- Die Komplexität des Gebildes sollte dem zur Verfügung stehendem Zeitrahmen entsprechen.
- Farben können, müssen aber keine Rolle spielen.
- Material: Legosteine/Bauklötze, Stoppuhr (Handytimer) für jede Gruppe, Tische, "Award" für die schnellste Gruppe


Learning in Bezug auf eine Retro:
- Konzentration
- Kommunikation
- Zuhören
- Zusammenarbeit
- Abgleich von Vorstellungen und Erwartungen
- Lernen aus dem eigenen Handeln
- Verbessern der Umsetzungsgeschwindigkeit und Qualität durch Reflektion und Wiederholung

Vielleicht gefällt dir ja diese Idee und du magst sie mit deinen Studenten ausprobieren. Falls ja, würde ich mich freuen, wenn du hier ein Feedback für die Community geben könntest.

Viele Grüße
Wibke