Aus meiner Sicht ist der zwar geringe aber doch vorhandene Overhead durch Scrum bei sehr kleinen Teams nicht wirklich gerechtfertigt. Daher empfehle ich in einer solchen Situation eher nach KANBAN vorzugehen um die Transparenz und die regelmäßige Abstimmung sowie den kontinuierlichen Fortschritt zu erreichen.
Sollte es einem Team aber besonders wichtig sein, die Stabilität der anstehenden Aufgaben/Anforderungen für eine Zeit zu haben und Wert darauf legen am Ende ein Inkrement zu erstellen, spricht für mich auch nichts gegen Scrum in einem kleinen Team. Vor allem dann, wenn sich alle besser fühlen. Ich persönliche sehe keinen Grund, das nicht zu machen, nur weil der Scrum Guide sagt, dass ein Team eine Mindestgröße hat :)
Am häufigsten ist es in kleinen Teams in den Fällen, die ich kenne, eher das Problem einen Scrum Master zu finden und diesen zumindest teilweise dafür freizuschaufeln. Um so kleiner das Team ist, um so geringer ist zumindest auf den Aspekt des "Hilfestellung bei der Umsetzung von Scrum" Aufgabe des Scrum Masters der Wirkungsgrad des Scrum Masters. Von daher kann ich das durchaus auch nachvollziehen, wenn man sich nicht leisten möchte, jemanden dafür abzustellen.
Wenn dann mehrere Aspekte aus dem Scrum Guide nicht umgesetzt werden, dann würde ich es wahrscheinlich nicht mehr Scrum nennen, sondern eher grundsätzlich agil oder iterativ damit bei zukünftigen Team Mitlgliedern, Stakeholdern, etc. keine falsche Erwartungshaltung entsteht.